Fähigkeiten von Führungskräften: Auf die eigene Intuition vertrauen
Intuition war gerade in der Berufswelt lange Zeit verpönt. Sie galt als irrational und daher unsicher, wichtige geschäftliche Entscheidungen sollten in soliden Prozessen und langfristig erfolgen. Bei der klassischen Entscheidungsfindung sollten möglichst alle bekannten Fakten abgewogen werden, bevor man sich für eine Option entschied. Doch ein solches Vorgehen ist heute aus mehreren Gründen nicht haltbar – und so wird die Intuition auch auf Führungsebene immer wichtiger.
Intuition ist effizient
Intuition ist nicht bewusst erfassbar. Nicht umsonst wird sie landläufig auch als Bauchgefühl bezeichnet – in bestimmten Situationen kommen bestimmte Gefühle hoch, die sich rational nicht erklären lassen. Sie beruhen auf Erlebnissen im Laufe des Lebens, auf Wissen und Erfahrungen und sind bewusst meist nicht zugänglich. Diese (Bauch-)Gefühle können Entscheidungen beeinflussen, aber gerade weil sie so unerklärlich sind, wird ihnen oft nicht getraut und versucht, die Gefühle rational zu rechtfertigen.
Auch wenn Intuition noch nicht ganz in der Geschäftswelt akzeptiert und verankert ist – ohne sie geht es nicht. Und auch Studien belegen, dass es keine Führungskraft gibt, die noch nie aus dem Bauch heraus entschieden hat. Doch es ist nicht nur die Tatsache, dass Menschen intuitiv angelegt sind, die Bauchentscheidungen im Unternehmen unverzichtbar machen. Insbesondere in der heutigen unsicheren und schnelllebigen Zeit bleibt für lange rationale Entscheidungsfindungen oftmals nicht genug Zeit. Teilweise gibt es auch nicht genügend Informationen, auf die man die Entscheidung stützen kann. Führungskräfte haben in vielen Situationen, in denen schnelles Handeln gefragt ist, oftmals keine andere Wahl, als auf ihre Intuition zu vertrauen. Das beginnt beim Einstellen von Personal, kann aber auch bis in größere Investitionen oder Geschäftsübernahmen gehen.
Zusammenspiel aus Intuition und Rationalität
Dass es ohne Intuition nicht geht, liegt somit auf der Hand. Dennoch versuchen viele Führungskräfte, ihre intuitiven Entscheidungen im Nachhinein mit Rationalität zu erklären. Das zeigt, dass Intuition in der Unternehmenswelt noch nicht den Stellenwert hat, den sie haben sollte. Tatsächlich sollten Führungskräfte nicht nur oder überwiegend auf ihre Intuition vertrauen – wo es möglich ist, sollten sie intuitive Entscheidungen einem Realitätscheck unterziehen, bevor sie sie endgültig treffen.
Dazu gehört auch, dass Führungskräfte lernen, ihrer Intuition zu vertrauen bzw. lernen zu entscheiden, wann sie auf ihr Bauchgefühl hören sollten und wann nicht. Denn nur so können sie sichere Entscheidungen treffen, hinter denen sie auch später noch stehen. Je mehr Erfahrung sie in ihrem Bereich haben, umso treffsicherer wird auch die Intuition. Intuition kann man allerdings auch gezielt trainieren.
Intuition schulen und trainieren
Intuition ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens und wird mit den Erfahrungen immer weiter verfeinert. Sie beruht zu einem großen Teil auf Wahrnehmung – und diese kann man steuern. Um die Intuition zu schulen, sollte man also zunächst bei der Wahrnehmung ansetzen und bewusster durch den Tag gehen, auf Details sowohl äußerlich als auch im Verhalten von anderen Menschen achten.
Wahrnehmung bedeutet aber nicht nur, die äußere Welt zu beobachten, sondern auch zu registrieren, was im eigenen Inneren vor sich geht. Ein guter Weg ist daher, in verschiedenen Situationen in sich hineinzuhören und zu spüren, welche Gefühle und Gedanken in einem hochkommen, ob man Widerwillen oder Zustimmung spürt. Dies sollte man sich in einem ruhigen Moment notieren und darauf achten, ob sich bestimmte Muster erkennen lassen.
Möchten Sie sich genauer darüber informieren, wie Sie Ihre Intuition trainieren und einsetzen können? Dann nehmen Sie mit mir Kontakt auf.