Digitalisierung der Arbeit – wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Dass die Digitalisierung alle Lebensbereiche verändert und auch die Arbeit flexibler gestaltet, ist keine Neuigkeit mehr. Doch wie genau kann der Arbeitsplatz in Zukunft aussehen und welche Veränderungen spielen die größte Rolle?

Digitale Nomaden machen es heute schon vor: Arbeiten von überall – zu jeder Zeit. Internet und Laptop sind dabei die Hauptvoraussetzungen und gleichzeitig der Grund, weswegen so viel Flexibilität möglich ist. Bisher ist dieses Privileg überwiegend Freelancern vorbehalten, deren Dienstleistung sehr online-lastig ist, wie beispielsweise Webdesigner, Programmierer oder Werbetexter. Der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann geht jedoch davon aus, dass Unternehmen dem in Zukunft folgen werden und ihren Mitarbeitern ähnliche Freiräume ermöglichen. Denn die derzeitige Veränderung der Arbeitswelt setzt den starren, herkömmlichen Strukturen ein Ende.

Win-win für Arbeitgeber und Angestellte

Tage, an denen Mitarbeiter im Home Office, also von zu Hause aus arbeiten, haben bereits Einzug in viele Unternehmen gehalten. Das Konzept basiert auf Vertrauensarbeitszeit und ermöglicht den Mitarbeitern mehr Selbstständigkeit, Freiräume und damit mehr Kreativität. Dies führt zu einer ausgewogeneren Work-Life-Balance – was bessere Ergebnisse bedeutet. Das Arbeiten von zu Hause aus oder einem sonstigen frei gewählten Ort ist daher nicht nur für die Mitarbeiter vorteilhaft, sondern auch für die Unternehmen. Lassen Unternehmen ihre Mitarbeiter vollständig von zu Hause aus arbeiten, sparen sie zusätzlich noch Kosten für Räumlichkeiten und Strom.

Eine weitere treibende Kraft des flexiblen Arbeitsplatzes ist die Generation Y: Sie bezeichnet die zwischen 1982 und 2000 Geborenen, die also mit der Digitalisierung und ihren potenziellen Möglichkeiten aufgewachsen sind. Die Generation Y erwartet daher, dass Firmen sich diesem Paradigmenwechsel anpassen – es sind nicht länger die Unternehmen, die alles vorgeben. Um daher engagierte Nachwuchskräfte anzuziehen und zu halten, müssen Firmen sich mit deren Vorstellungen auseinandersetzen und ihre bisherigen Strukturen überdenken.

Neue Infrastruktur der Arbeitswelt

Home Office, Vertrauensarbeitszeit und Work-Life-Balance sind jedoch nicht die einzigen Merkmale der neuen Arbeitswelt. Dadurch, dass Mitarbeiter nicht mehr an einen Ort gebunden sind, entstehen auch neue Schreibtischmodelle. Beispielsweise das des Desk-Sharing, bei dem sich mehrere Personen einen Schreibtisch teilen, was wiederum weniger Ressourcen bedeutet. Auch CoWorking-Spaces finden sich mittlerweile in jeder größeren Stadt rund um den Globus. Hier treffen Menschen aus unterschiedlichsten Branchen zusammen, um nicht nur an ihren eigenen Projekten zu arbeiten, sondern auch um sich auszutauschen, gemeinsam kreativ zu sein und zu netzwerken.

Außerdem werden Hierarchien immer flacher – nicht zuletzt dadurch, dass Mitarbeiter durch die neue Freiheit immer mehr Selbständigkeit erhalten. Einige Forscher gehen davon aus, dass irgendwann Holokratien verbreitet sein werden, es also de facto keine Hierarchien mehr geben wird, sondern die Prozesse in Unternehmen klarer zu regeln sind. Damit haben Mitarbeiter das gleiche Mitspracherecht, werden aber in ihren Rollen unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen zugeordnet, um die Übersichtlichkeit zu erhalten.

Dadurch, dass Mitarbeiter schon heute nicht mehr physisch an einem Ort zusammenarbeiten müssen, ergibt sich, dass Cloud-Working auch in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Materialien und Dateien werden in der Cloud gelagert, sodass jeder jederzeit von überall darauf zugreifen und sie bearbeiten kann.

Arbeitswege, starre Arbeitszeiten und steile Hierarchien, in denen der Einzelne nicht viel Handhabe hat, werden daher der Vergangenheit angehören. Die Herausforderung für Unternehmen besteht derzeit vor allem darin, sich rechtzeitig auf diesen Strukturwandel vorzubereiten.

Benötigt Ihr Unternehmen Unterstützung auf dem Weg zur Digitalisierung oder brauchen Sie Anregungen zur flexibleren Gestaltung der Arbeitsplätze? Dann sprechen Sie mich an.